Blatt und Blog?

Anders kann man es kaum nennen, was man auf dem Site der Sueddeutschenim Augenblick vorfindet.

Man kann sich die Redaktionssitzungen so lebhaft vorstellen.

- "Wir sollten auch so Blogs machen; wir dürfen den Anschluss nicht verpassen. "
Sicher lange betretenes Schweigen. Einer wird gesagt haben: "Aber Willi Winkler lassen wir nicht schreiben."
- "Ach was Willi Winkler, hat der überhaupt nen PC? Da sollen die Jungen ran, die sollen jeden Tag mal so richtig loslegen. Können sowieso nicht jeden Tag dieses Zeugs da über diese ganzen neuen Sachen bringen."
- "Oder vielleicht die vom SZ-Magazin?"
- "Ach, egal, hauptsache die Chose geht mal los."
- "Hast recht Hans-Werner. Und es sollte sich ja abheben von unserer Zeitung - in jedem Sinn...hähä!"

Und so sieht es aus. Geladen wird zum Schwafelkosmos. Man darf gespannt sein, wer auf lange Sicht die Poster in diesen Foren sind - so man nicht vielleicht doch was ändert. Warum gibt man nicht Stammlesern der SZ ein Blog? Das wäre zur Abwechslung ein wenig originell...

Zur Debatte um Geschwindikeit, Media-Coverage in Blogs und die Veröffentlichung von exit polls, mein quote of the day:

Jeff Jarvis: I promise to... Support the President, even if I didn't vote for him..... Criticize the President, even if I did vote for him..... Uphold standards of civilized discourse in blogs and in media while pushing both to be better.... Unite as a nation, putting country over party, as we work together to make America better.

buzzmachine

Siehe auch: Jeff Jarvis, Journalisten und Blogger

Die Polls (Beispiel für den Schneeballeffekt) auf den amerikanischen Weblogs zur US-Wahl sind gestern total daneben gelegen. Alle waren sie so sicher, Kerry würde gewinnen (die ARD übrigens auch, muss man fairerweise dazu sagen). Einmal mehr hat sich journalistisch bestätigt: speed kills - und zwar den, der dem Geschwindigkeitsparadigma folgt. Meine Mutmaßungen zum Thema Blog und Publizität haben sie - leider - bestätigt.

Sullivan kratzt die Kurve durch staatsmännisches Getue... quote: President Bush is narrowly re-elected. It was a wild day with the biggest black eyes for exit pollsters. I wanted Kerry to win. I believed he'd be more able to unite the country at home, more fiscally conservative, more socially inclusive, and better able to rally the world in a more focused war on terror. But a slim majority of Americans disagreed. And I'm a big believer in the deep wisdom of the American people. They voted in huge numbers, and they made a judgment. Not a huge and decisive victory by any means. But at least a victory that is unlikely to be challenged. The president and his aides deserve congratulations. And so, I think, does Senator Kerry, whose campaign exceeded the low expectations of many of us.