Montag, 1. September 2003
"Metrosexualität" und andere Ver(w)irrungen

oder: Was in der Ananas-Kur von Uschi Glas noch fehlt

Manchmal kann einen die Lektüre von Zeitschriften bzw. Pressemeldungen ganz schön in (Selbst-)Verstehenskrisen stürzen. Da schlage ich das "profil" auf und versuche Sibylle Hamann zu folgen, denn:

>>Immer mehr heterosexuelle Männer pflegen einen schwulen Lebensstil. S.H. über das neue Phänomen der "Metrosexualität" - und die Frage, wer davon mehr profitiert: der Feminismus oder die Kosmetikindustrie.<<

Wenig später lese ich in nämlichem Artikel:

>>Sie gehen gerne einkaufen, lesen Hochglanzmagazine, schauen in den Spiegel, zupfen sich die Augenbrauen, sind kompetent in Schu- und Ayurverdafragen und auch sonst einfühlsam genug, um bei der Erörterung alltäglicher weiblicher Sinnkrisen mitreden zu können. Das Schönste: Sie hören bei diesen Gesprächen angeblich zu. Solche Verhaltensweisen traute man bisher allenfalls Homosexuellen zu. Schon seit Jahren gehören die Hetero-Frau und ihr schwuler bester Freund zum Standard-Inventar amerikanischer Fernsehserien. Madonna hat einen im richtigen Leben, selbst Uschi Glas führte einen aus...<<

Aha, denke ich mir, wieder was gelernt... doch während ich noch an Helmut Mooshammer an Uschi G-s Seite denke, fällt mir das ins Auge. Eine Presseaussendung:

>>Anleihen bei der populären Lifestyle-Serie "Sex and the City" nimmt die Ausstellung "Sex in the City", die von 5. bis 27. September im project space der Kunsthalle Wien zu sehen sein wird. Vier internationale Künstlerinnen, Nadine Norman aus Kanada, TANY aus Japan, Annie Sprinkle aus den USA, und Elke Krystufek aus Österreich, setzen sich dabei in Form von Videos in Endlos-Schleife mit weiblicher Sexualität im urbanen Raum auseinander. [....] In "Sluts and Goddesses" (1992) wird Sprinkle zur Sexologin und Lehrerin, indem sie beschreibt, wie man in 101 einfachen Schritten zur Sexgöttin wird.<<

Solchermaßen neugierig gemacht, möchte man gerne die Webseiten von Uschi Glas oder Annie Sprinkle besuchen. Aus Angst, dass mir Uschi Glas die Lust am Ananas-Essen nimmt, da sie sicher dazu auffordert, mit der saftigen Frucht am eigenen Körper Unzucht zu treiben, entscheide ich mich für ANNIESPRINKLE.ORG. "Org" freilich wie "Orgasm", wie man rasch auf der Kunst(!)-Seite, erfährt. Auch sonst sieht man einiges, wovon auch Uschi-Glasens Ananas-Kur noch profitieren könnte.

(anniesprinkle.ORG)

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