Zugegeben, es gibt wohl keinen effektiveren "Chefideologen" für die DDR der 80er Jahre als das neue "BRD"-Kino. Die DDR im Film, das ist nicht selten die rurale Landschaft, die uns nochdazu ständig im Spätnachmittagssommerlicht begegnet (der "Roadmovie" verkühlt sich halt nicht gern).

Und natürlich sind es vor allem die "privaten" Geschichten, die den Erinnerungsraum an die "Zone" aufrechterhalten. Im Idealfall tauchen dann noch ein paar musikalische Reminiszenzen auf, die auch der "Wessi" aushält...

In Kleinruppin forever (Filmwebsite liegt leider down) ist es fieserweise die Musik der schwedischen Eskobar, die aus dem Osten so ein bisschen Pipi Langstrumpfs Schweden macht.

Ein Popper aus dem Westen hat sich auf der Klassenfahrt (klar, wie sonst?)hierher verirrt, und zufälligerweise hatte er einen Zwillingsbruder, der in Kleinruppin lebte (komplizierte Vorgeschichte: die Eltern hatten die Kinder bei einem Streit um eine Fahrt im Wartburg vergessen, dann kam ein Unfall, die Adoptiveletern, etc.). Am Anfang ist die Geschichte sehr holzschnittartig. Aber irgendwie rettet sich der Film. Der (Rück-)Weg in den Westen ist blockiert. Warum? Weil die Liebe...... Man kann das alles als Kitsch sehen. Oder als wirklich netten Feelgood-Movie für einen verschneiten Sonntagvormittag.

Und außerdem fällt einem zur Gretchenfrage auch nicht so viel Gutes aus der eigenen Biografie ein: "Was hast du in den 80er Jahren gemacht...?"

A propos: Was wurde eigentlich aus Bananarama?