Montag, 5. Juni 2006
Eine Nummer zu groß

Angel-A oder: der diskrete Charme der Postmoderne

Wahrscheinlich lohnt es sich nicht, über diesen Film einen langen Essay zu schreiben. Sehenswert ist er allemal. Herr Besson achtet schon auf einen ordentlichen Sitz, wenn es um die ästhetische Zurechtrückung der Stadt Paris bzw. eines über 1.80 Meter großen Frauenkörpers geht. Stücke von schwarzem Stoff kann man immerhin so oder so über die Haut legen.

Für diesen Film musste zudem wohl halb Paris abgesperrt werden - die Bilder sind so popfaschistoid wie zugleich atemberaubend. Und Ries Rasmussen ist eine große Portion weiblicher (feminin kann man schon gar nicht sagen) Unwirklichkeit.

Indirekt ist Besson ein sehr wahrer Film über Paris gelungen. Man fühlt sich angezogen und abgestoßen zugleich; als viruteller Paris-Besucher steckt man mehr in der Haut des hilfesuchenden Algeriers, denn in der des Engels Angel-a: alles ist (einem) wie immer eine Nummer zu groß.

 
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