Irgendwie bin ich mir nicht sicher, ob ich nicht auf dem falschen Planeten beheimatet bin.

Eines der reichsten Länder Europas diskutiert, ob es sich 18 bescheuerte Jagdflugzeuge leisten kann, ist in diesem Zusammenhang nicht in der Lage, eine Regierung zu bilden, und schon gar nicht im Stande, wirkliche gesellschaftliche Zukunftsfragen rund um die Bildung einer Regierung zu debattieren. Wie stehts um die Bildungsausgaben, wie um Forschung und Technologie, wie um die Energiefragen?

Mit Vorliebe stürzen sich auch jene, die man noch halbwegs für Mit- wenn schon nicht Vordenker gesellschaftlicher Entwicklungen halten durfte, in Procedere-Polit-Wixereien. Who cares a fuck, wer im Eurofighter-Ausschuss den Vorsitz hat? Jetzt wäre es an der Zeit Themenpolitik zu machen, anstatt zu sagen: Wir sans, die leiwanden Aufdecker.

Ich weiß ja nicht, was der Eurofighter-U-Ausschuss aufdecken könnte, außer mögliche Bereicherungen rund um die Eurofighter-Beschaffung. Dass die Flieger zu teuer waren, hat man schon mitbekommen.

Es wird so getan, als könne sich dieses Land keine Mehrausgaben bei der Bildung leisten, weil man ja die Eurofighter habe. Die Dauerbeleidigung der Wählerintelligenz hat in diesem Land - von allen Seiten übrigens! - ein unerträgliches Ausmaß erreicht.

Den im Moment blühenden Austrosolipsismus hätte sich ein Musil nicht annähernd ausdenken können.