Dienstag, 17. September 2002
In den Fängen von Schwarzkopf, Teil 1

Ich gestehe: Ich bin Söldner der Firma Schwarzkopf geworden. Oder um genauer zu sein: Drei-Wetter-Taft hat es auf mich abgesehen. Leider nicht im Sinne einer größeren Flurkohlenwasserstoff-Verpestung von London ("12 Uhr, London, leichter Regen, die Frisur HÄLT"), Paris ("14 Uhr, Paris, starker Orkan, die Frisur HÄLT"), Rom ("17 Uhr, Rom, brütende Hitze, die Frisur HÄLT"). Oder mit anderen Worten: Ich darf nicht fliegen.....

"Da teste!" Der Agent von Schwarzkopf hält mir drei Geltuben hin. Chaos Look, Igel Look und X-trem Gel - unnütz zu sagen, dass in allen dreien der Wirkstoff ULTRA- bzw. MEGASTARK drinnen ist. "Gibt es einen Beipacktext?", frage ich schüchtern, "ich meine, könnte ich Schuppen bekommen?" "Schnautze!", heißt es, "binnen 24 Std. wollen wir Ergebnisse sehen. Wir bezahlen dich ja nicht für die Katz!"... Ich verstumme, mache mich auf den Weg ins Labor.

Beim ersten Vergleich fällt auf. Bei Chaos Look befindet sich mehr Luft in der Packung. Da ich Schwarzkopf ja nicht unterstelle(n darf), dass es sich um eine Mogelpackung handelt, nehme ich an, dass "Peg 75" (so Inhaltsstoff Nr. 6) gemeinsam mit O2 meinem Haar eine besonders spieltheoretische Note verleihen wird - so wie man es acht Stunden unter dem Polster gelegen nie schaffen würde.

Augen zu und durch denke ich mir. Das eisig kalte Gel fällt auf meine Handinnenflächen. Sofort verbindet sich mein Angstschweis mit der galertartigen Masse. UHU on the rocks, denke ich instinktiv und zögere, die kühle Klebemasse ins Haar zu reiben. Doch der Gedanke an den Schwarzkopfagenten setzt mich innerlich so unter Druck, dass ich es doch tue.

Binnen drei Sekunden breitet sich das Chaos in meinem Haar aus. Als wäre in jedes Capilar Helium eingeschossen, zieht es mir den Pelz ruckartig nach oben. Ich schreie, denn mir ist, als würde es mir die Kopfhaut von der Schädeldecke reissen.... ULTRA STARK, die Bezeichnung ist keine Untertreibung.

Mir wird schwarz(kopf) vor den Augen. Als ich auf dem Fußboden zu mir komme, merke ich: Das muss der Out-Of-Bed-Effect sein. Mit letzten Kräften und den letzten Atemzügen meiner Batterie schaffe ich es, das Haarchaos auf den Micro-Chip zu bannen.

 
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