Barazon hat Recht

Allerdings sehe ich gerade nach den Ereignissen der letzten Tage nicht, wie das gelingen könnte. Die Bundesländertour von Gusenbauer hatte doch nur ein Ziel: die Funktionäre, nicht die Wähler...

>>Die SPÖ muss Alfred Gusenbauer absetzen
Salzburger Nachrichten, 30. Oktober 2004
Ronald Barazon
Herr Gusenbauer ist untragbar geworden. Die SPÖ sollte bei ihrem Parteitag Ende November rasch handeln und sich einen neuen Parteivorsitzenden suchen. In ihrem eigenen Interesse, aber vor allem im Interesse des Staates.

Nach monatelangen Vorarbeiten gelang am vergangenen Montagabend der Abschluss eines Finanzausgleichs, der eine Vielzahl von Problemen auf der Ebene des Bundes wie der Länder und der Gemeinden entschärft und zudem die Voraussetzung für die Reform des Gesundheitswesens eröffnet.

Entscheidend zu diesem Durchbruch beigetragen hat der Wiener Sozialdemokrat Sepp Rieder. Hätte Alfred Gusenbauer auch nur eine blasse Ahnung von Politik, so würde er seit Montagabend durch die Lande ziehen und verkünden, dass nur mit Hilfe eines SP-Politikers diese wichtige Weichenstellung gelungen ist.

Stattdessen spielt er sich auf und erklärt, dass er einige nebensächliche Details nicht akzeptieren könne, da diese den von ihm vertretenen "kleinen Leuten" schadeten. Hier findet eine Wiederholung der billigen, populistischen Aktionen der FPÖ unter Jörg Haider statt.

Der Effekt: Im Moment gibt es keinen Finanzausgleich und keine Reform des Gesundheitswesens. Gusenbauer wird keine Wähler finden, die ihm für diese Heldentat die Stimme geben. In der eigenen Partei hat er den Wiener Bürgermeister Michael Häupl und somit eine der mächtigsten Persönlichkeiten der Organisation brüskiert.

Der empörende Unfug, den Gusenbauer in den vergangenen Tagen geliefert hat, passt in das Bild. Vor einigen Wochen präsentierte sein Parteifreund Christoph Matznetter erste Ansätze eines neuen Wirtschaftsprogramms. In den Entwürfen waren einige Elemente enthalten, die Proteste hervorriefen. Gusenbauer kam nicht etwa Matznetter zur Hilfe und erklärte, dass hier eine Arbeit im Entstehen und ein Diskussionsprozess im Gang sei. Nein, er distanzierte sich und brüskierte somit einen der wenigen profilierten Politiker seiner Bewegung.

Gusenbauer schadet nicht nur den derzeit aktiven Sozialdemokraten und dem Staat in seiner Gesamtheit. Er macht auch seine Vorgänger schlecht. So wiederholt er stereotyp das Bekenntnis "Keine Rückkehr zur Schuldenpolitik". Mit dieser Formel bestätigt er nur die Botschaft von Wolfgang Schüssel und Karl-Heinz Grasser, dass die SP-Finanzminister eine verantwortungslose Schuldenpolitik betrieben hätten. Ein Vorsitzender der SPÖ, der diese Bezeichnung verdient, könnte daran erinnern, dass in der Zeit der SP-Finanzminister von 1970 bis 2000 Österreich auch in die ersten Ränge der Industrienationen aufgerückt ist.

Offenbar gibt es für Herrn Gusenbauer nur eine interessante Persönlichkeit, und diese heißt Alfred Gusenbauer. Die SPÖ sollte dafür sorgen, dass er sich bald ungestört seinem Selbstwertgefühl widmen kann.
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Plassnik, Ägypten und das Web

Das Archiv soll ja nach einem alten Spruch die Rache des Journalisten an der Politik sein. Da sich in Zeiten von Google das Arkan-Wissen des Journalisten arg eingrenzt, darf sich die Öffentlichkeit schneller ein Bild von Österreichs neuer Außenministerin machen...

Plassnik in Egypt

Die Frage ist, wann wird "News" diese Bilder bringen, wann drüfen wir die ersten geschmacklosen Titel a la "Wolfi's Basci Instincts" lesen?

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Das Lerchenfeld im Nobelpreis-Fieber

Der Buchhändler Reinhold Posch auf der Lerchenfelderstraße ist fest davon überzeugt, dass Friederike Mayröcker morgen den Literaturnobelpreis gewinnen wird. Ausdruck seiner Überzeugung ist, dass er schon heute das Schaufenster seines Ladens mit alten, zerrissenen Suhrkamp-Plakaten von der Mayröcker zugepflastert hat und mit glasigen Augen vor seinem Geschäft gestanden ist. Dann hält er mir ein Marmeladenglas entgegen, dass voll ist mit Fünf- und Zehn-Euroscheinen wie einer Vielzahl an Münzen. Am Ende musste ich auch mitwetten. Das hieß, er setzte noch einmal fünf Euro auf Mayröcker und ich fünf Euro auf Assia Djebar (ich dachte: Frau, arabischer Hintergrund, Frankreich war auch schon lange nicht dran, egal.....). Er ist überzeugt: "Waun muagn die Mayröcker den Preis kriagt, ghert des gaunze Glasl mir...... Und da soll jemand sagen, es gäbe keine Literatur-Groupies mehr.

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