Die (virtuelle) Öffentlichkeit des Web

Welche Öffentlichkeiten erzeugt das Web, welche Formen von Öffentlichkeit gruppieren sich um Weblogs?

Vielleicht war ich bei der historischen Suche nach einer Antwort auf diese Frage (Bloggen im 18. Jh, etc.) zu optimistisch.

Die Öffentlichkeiten im Web, und die Antville-Community ist ja nur ein Beleg von vielen dafür, sind sehr partikulär. Das Web bindet Menschen stärker als andere Medien an sich (das Fernsehen passiv, das Web aktiv). Und es fordert zur öffentlichen Artikulation heraus.

Charakteristischerweise sind es gerade im Fall der Weblogs die Communities, die ein "Medium" (im journalistischen Sinn) (aus)machen. Doch welche Form von Öffentlichkeit stellen diese Communities oder User, die bestimmte journalistische Weblogs regelmäßig besuchen, dar? Clay Shirky beschäftigen die Fragen rund um Öffentlichkeit und Social Software schon seit längerem. Die Probleme von Howard Dean bei den Primarys haben ihn zu einer zentralen Frage geführt: Welche Differenz gibt es, zwischen der Mobilsierung von Usern im Web und einer realen gesellschaftlichen Mobilisierung?

>>We know well from past attempts to use social software to organize groups for political change that it is hard, very hard, because participation in online communities often provides a sense of satisfaction that actually dampens a willingness to interact with the real world. When you're communing with like-minded souls, you-feel-like you're accomplishing something by arguing out the smallest details of your perfect future world, while the imperfect and actual world takes no notice, as is its custom.

There are many reasons for this, but the main one seems to be that the pleasures of life online are precisely the way they provide a respite from the vagaries of the real world. Both the way the online environment flattens interaction and the way everything gets arranged for the convenience of the user makes the threshold between talking about changing the world and changing the world even steeper than usual.<<

Wer gute Antworten auf diese Fragen hat. Feel free to post them...

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Blogs - "Another revolution bites the dust"

Meint John C. Dvorak (PC Magazine).

Seine Argumente, warum Blogs "nicht die Zukunft des Journalismus" seien:

- Blogs würden oft angelegt und rasch aufgegeben
- Vor allem professionelle Schreiber würden Blogs benutzen, "im Glauben, sie erreichten damit eine größere Öffentlichkeit".
- Große Medienunternehmen besetzen das Feld der Blogger.

"No one who writes a blog has been suckered into it. They do it because it's fun and if it ceases to be fun, they might stop. What's so hard to understand about that?", sagt Herr Sullivan.

Können diese Argumente überzeugen? Viele Webseiten wurden angelegt und nie upgedated, so what? Viele bekannte Firmen sind ins Web gegangen, no na, warum soll es bei Blogs und namhaften Schreibern anders sein. Der erfolgreiche Name garantiert weder eine erfolgreiche Webseite noch ein wirkungsvolles Blog. Und dass große Medienunternehmen in das Feld drängen, beweist ja wenn nur die These, dass man hier eine Öffentlichkeit mit spezifischen Charakteristika vermutet...

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Das Web und das Rascheln des Papiers

warum Zeitungen nicht aussterben, aber sonst schon irgendwie alles neu ist, erklärt uns die APA in der Meldung: >>US-Experte: Internet leidet unter mangelnder Glaubwürdigkeit<<.

[Wow....Insights!]

"Das Internet leidet als Medium unter mangelnder Glaubwürdigkeit", sagt der Professor an der renommierten [who the f...?] amerikanischen "Missouri School of Journalism", Clyde Bentley. Die visuelle Präsentation sei nicht ausschlaggebend. Klares, professionelles Design sei zwar Kennzeichen einer seriösen Homepage, in vielen Fällen bedienten sich aber auch radikale Gruppen dieser ästhetischen Merkmale, warnte Bentley Montag Abend bei einem Vortrag an der Europäischen Journalismus Akademie (EJA) in Wien [ebenfalls eine Elitenhochburg!!!].

Glaubwürdig sei ein Internetauftritt dann, wenn er moralischen und auch fachlichen Ansprüchen gerecht werde.

Weitere Punkte, die eine glaubwürdige Präsentation im Netz ausmachten, seien Anwenderfreundlichkeit, Offenheit und Transparenz. Die Organisation und Menschen hinter der Internetseite müssten "greifbar und jederzeit erreichbar" sein, betonte der Professor.

[...]

Der Online-Journalist der Zukunft werde die Rolle des Informations-Navigators übernehmen, der seinen Lesern den Weg durch die Informationsflut weist. Der Online-Journalist sei kein Spezialist in einem bestimmten Fachgebiet, sondern Experte in der Informationssuche, erläutert Bentley.

Die Zukunft der Print-Medien sieht Bentley nicht in Gefahr - zumindest noch nicht. "Der Geruch des Papiers, das Rascheln der Seiten geben dem Leser ein vertrautes Gefühl", erklärt der Professor.

[...]

Bentley skizzierte ein weiteres Zukunftsszenario: Der Journalist der nächsten Generation werde ein "journalist in the bag" sein, ausgestattet mit allen technischen Raffinessen: Laptop mit "Final-Cut"-Programm, Satellitentelefon und Digitalkamera mit Videofunktion. Der rasende Reporter des 21. Jahrhunderts, werde keine Redaktion mehr von Innen sehen, sondern seine Beiträge vor Ort recherchieren und produzieren. Weil nur fünf Prozent aller Journalisten solche Allroundtalente seien, könne ein schon vor Dekaden angewandtes Konzept wieder aufgegriffen werden: der Reporter ist am Schauplatz präsent und gibt seinen Bericht an einen Kollegen weiter, der ihn dann in eine Print-, Radio- oder Fernsehmeldung umarbeitet.
[...]

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