Der Kreuzritter von der traurigen Gestalt

oder, was Andreas Unterberger zum Gipfel von Kopenhagen einfaellt.

"Das wirkliche Problem verbirgt sich aber hinter dem Stichwort Tuerkei. Denn waehrend ganz Oesterreich auf die "historische" Frage geblickt hat, ob fr ein paar Strassenkilometer bei Hoerbranz noch drei Jahre lang Oekopunkte notwendig sind, haben die 15 absolutistischen EU-Politiker ber die tuerkischen Beitritts-Aspirationen einen mehr als faulen Kompromiss geschlossen. Einen Kompromiá, den auch Oesterreich in Zeiten, da Hoerbranz laengst wieder vergessen sein wird, teuer bezahlen muss. Der Beschluss der 15er-Runde von Kopenhagen bedeutet trotz des Wehklagens aus Ankara nichts anderes, als dass der tuerkische EU-Beitritt kaum mehr verhinderbar ist."

"Bei der Kritik am (halb)grnen Licht fuer die Trkei geht es nicht ums "Abendland", wie die "Zeit" hoehnisch schreibt, es geht nicht um ein kreuzeschwingendes Europa. Es geht darum, daá diese EU von Lissabon bis Riga auf (roemisch-griechischen, christlich-juedischen, aufklaererischen) Pfeilern namens Recht und Demokratie ruht."

Es ist mutet mehr als grotesk an, wenn sich der Chefredakteur einer Oesterreichischen Zeitung aufschwingt, das "aufgeklaerte" Abendland zu verteidigen und im Sud der Selbstgerechtigkeit badet. Was vollzieht sich gerade bei den Nachbarn in Italien, Herr Unterberger, in Sachen Rechtsstaat und Demokratie? Warum sind die europaeischen Regierungschefs in der einen Frage absolutistisch, in der anderen Frage nicht? Koennte es nicht sein, dass sich in der Trkei im Augenblick mehr bewegt, als im Kopf eines Pressechefredakteurs? Koennte es sein, dass Ihre Kritik im Grunde eine geschmaecklerische ist? - Europa bis Riga, aber keinen Schritt weiter.

Denkt man Unterberger konsequent - naemlich nach hinten - zu Ende, dann haette es niemals so etwas wie eine Europaeische Union gegeben.

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In die Urne | in der Urne

um mich selbst und das eingebildete, eigene "Gefühl" zur politischen Stimmung auf die Probe zu stellen, meine ich nüchtern und ohne jegliche Sympathie, dass wir morgen (bzw. am Ende des Auszählungstages) Folgendes vorfinden könnten:

ÖVP 37,5%
SPÖ 36,0%
FPÖ 13,5%
Grüne 10,5%

und der Rest für den Rest

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Middlesex

Schwere Empfehlung fuer ein Buch, das einen auf eine komische Weise nicht mehr loslaesst.
Zugegeben, Jeffrey Eugenides "Middlesex" habe ich gekauft, als ich die grossen Debatten darueber im englischsprachigen "Feuilleton" gelesen habe.

Nachdem doch etwas lauen Frantzen, der mich dauernd daran erinnert hat, dass Sharewood Andersons "Winesburgh, Ohio" immer die beste Prosa ueber die amerikanische Provinz bleiben wird (und den ich wohl deshalb eher begonnen als zu Ende gelesen habe), ist Eugenides das, was man die unaufdringlichen Buddenbrooks des Jahres 2002 nennen koennte.

Eine grosse Familienchronik, die zeigt, wie nahe Geschichte und Absurditaet(en) nebeneinander liegen, wie einfach kluges Erzahelen auch anno 2002 funktioniert. Und wie man eine Menge an Theorie auf hoechst intelligente Weise mit einem durchwegs fesselnden Buch verbindet (Foucault, die Gender-Debatten, der Diskurs ueber das Schreiben, weil Erzaehlen von Geschichte). Irgendwie eine tolle amerikanisch-europaeische Kulturgeschichte.....

- Guardian ueber "Middlesex"
- Interview mit Eugendides (Salon.com)

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