Donnerstag, 29. Mai 2003
Blueten des Nachmittags

Frau Bikini spielt Strand.

... Link


Samstag, 24. Mai 2003
Alter Schwede!


Der Feelgoodmovie des Frühsommers könnte Hacerse el Sueco (dt.: Der Cuba Coup) sein. Wörtlich verdeutscht heißt der Film: "Den Schweden machen/spielen", im übertragenen Sinn: Einer ist immer der Dumme. Peter Lohmeyer, bekannt aus eher zweitklassigen deutschen Fernsehproduktionen (der Schönling mittleren Alters, den junge Karrierefrauen im Format von Nina Proll heiß finden), spielt einen deutschen Kleinkriminellen, der sich in Havanna als schwedischer Literaturprofessor (Bjorn) ausgibt.

Bjorn kommt bei einer Gastfamilie unter, in der der Herr des Hauses ein frühpensionierter Polizist ist. Die Tochter studiert "Philologie" (ein Wort, das dem Literaturprof. völlig fremd scheint) und ist vom schwedischen Professor und seinem schlecht blondierten Haar mehr als hingerissen. Dessen Schweden-Bezüge bestehen freilich aus nicht mehr als einer Pipi-Langstrumpfausgabe und einem Trikot des schwedischen Fußballclubs IFK Göteborg. Kein Wunder, den in Wahrheit ist er als Kleinkrimineller in den Straßen Havannas unterwegs (was er bei seiner Gastfamilie als "linguistische Spanischstudien" tarnt).

Die schöne Tochter kann Bjorn schließlich überreden, an der Universität einen Vortrag über die schwedische Literatur zu halten. Einzige Vorbereitungsmöglichkeit: eine Ingmar-Bergmann-Retrospektive in Havanna. Die Vorbereitung auf die Vorlesung misslingt, denn Bjorn schläft bei Ingmar Bergmann naturgemäß ein... Er empfiehlt seinen erstaunten Uni-Zuhörern schließlich, den ganzen schwedischen Kulturkram zu vergessen, und statt dessen eingehend Pipi Langstrumpf zu lesen.... Als Bjorn dann zu seinem ganz großen Coup in Havanna ansetzt, kommt ihm einiges in die Quere.....

Schwere Empfehlung! Zur Zeit im Schikaneder

... Link


Donnerstag, 22. Mai 2003
Die Leser als Redakteure

Verknapptes zum Verhältnis von Weblogs und Journalismus

siehe auch:
- p3k-s Auswahl zur Blogger-Debatte
- Blogtalk
- malmoes Bestandsaufnahme weblogs
- Polemik Print vs. Blog

Mit relativer Zeitverzögerung erobern Weblogs nun auch den medialen Raum in Europa. Die Einschätzungen dieser Form des elektronischen Publizierens divergieren gerade in journalistischen Kreisen. Sehen die einen in Blogs nicht viel mehr als "Online-Tagebücher" mit ausgeprägtem Konfessionscharakter über das Alltägliche, so orten die anderen den Nukleus für einen veritablen Medienumbruch.

Größere Öffentlichkeiten wie in den USA haben Weblogs in unseren Breitengraden noch nicht gebildet. Doch der Kern für einen Strukturwandel im Medienmachen wäre durchaus gegeben.

Der klassische Autorendiskurs, wie er in Print geführt wird, hat sich durch das Web erweitert (anders als oft behauptet, wurde der oft beschworene Tod des Autors nicht besiegelt - im Web feiert der Autor eher sein Comeback] . Jeder kann Redakteur sein, ob unter seinem realen Namen, als virtuelle persona oder "trademark" in einer Web-Community.

In den USA war gerade im Umfeld der Weblogs die Entstehung eines öffentlichen Raumes mit einem stark ethischen Charakter zu beobachten. Habermas' für das 18. Jahrhundert in England, Frankreich und Deutschland festgemachter "Strukturwandel der Öffentlichkeit" klingt hier nach. Auch im 18. Jahrhundert bildeten sich (vorerst belächelte) private Debattenforen, die später öffentlich nachhaltig wirksam wurden.

Der Rücktritt etwa des republikanischen Mehrheitsführers im US-Senat, Trent Lott, wurde stark von Blogger-Communities ventiliert. Der ethische Spin der Debatte, die zum Rücktritt geführt hat, war nicht zu übersehen.

Neue redaktionelle Maßstäbe, wie sie schon heute für Online-Journalisten gelten sollten, könnten gerade durch öffentlichkeitsbildende Weblogs verstärkt werden: Journalisten werden nicht mehr von "erhobenen" Sendepositionen senden oder schreiben, sie werden sich vernetzen und im Sinne einer Aufmerksamkeitsökonomie das patchworkartige Arbeiten dem Originalitätsdiskurs vorziehen.

Im elektronischen Medium wird verlinkt, annotiert, kommentiert, aber nicht mehr alles von Anfang bis zum Ende selber erzählt (und dabei suggeriert, alle Einfälle seien originäre Ideen).

Redaktion ist im elektronischen Zeitalter nicht mehr eine abgeschiedene Stube, aus der Einwegkommunikationen mit den Konsumenten generiert werden. Im Prinzip hat ein Medium so viele Redakteure, wie es Leser hat. Diese Leser machen nun seit einiger Zeit ihre Medien selber. [Kompaktfassung von Fuzo: Journalismus en blog]

... Link


 
Online for 8433 days
Last update: 16.10.10, 11:54
status
Youre not logged in ... Login
menu
... home
... topics
... Home
... Tags


... antville home


September 2025
So.Mo.Di.Mi.Do.Fr.Sa.
123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
282930
März

recent
"Twittern war gestern" "Nehmen Sie
Twitter. 2009 gab es hier nicht eine große Fernsehanstalt, die...
by betablogger (22.03.10, 15:05)
Refrigerate your fire When it
feels like you’ve been cancelled Like someone took your breath...
by betablogger (14.03.10, 10:52)
Herr Döpfner und der Zauberberg
Großartig: Die Verkäufer des Tafelsilbers sind die "Gewinner" (in) der...
by betablogger (11.03.10, 10:04)
Online-Video Naked facts about it.
Still, media will keep its eyes wide shut...
by betablogger (10.03.10, 16:11)
"The Internet is our friend
not our enemy."
by betablogger (24.02.10, 17:51)

RSS Feed

Made with Antville
powered by
Helma Object Publisher